am 23. Juni 2023, 10.30 bis 15 Uhr
im Landeshaus, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Behördengänge sind für viele Menschen lästig. Für Geflüchtete, die Gewalt erleiden mussten oder auch aus anderen Gründen traumatisiert sind, kann der Kontakt mit Behörden höchst belastend sein und mitunter sogar zu Retraumatisierungen führen.
Das gilt sowohl für das Asylverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mitsamt der Anhörung, den Wartezeiten und der Abhängigkeit von Entscheidungen als auch für den weiteren Kontakt mit der Ausländer- bzw. Zuwanderungsbehörde, mit Standesämtern und Leistungsbehörden. Insbesondere die Ausländerbehörden stehen mit ihrer strapazierten Personalsituation, ihrer Kund*innenkultur und technischen Infrastruktur aktuell bundesweit und auch in Schleswig-Holstein im Fokus der Diskussion um eine bessere Zuwanderungsverwaltung. Als diejenige Behörde, die auch Aufenthalte beendet, geht von ihr eine weitere abschreckende Wirkung aus, die den Antragsteller*innen Berührungen erschwert.
Auf unserer jährlichen Fachtagung anlässlich des Internationalen Tages zur Unterstützung der Folteropfer haben wir in diesem Jahr erörtert, wie die Interessen traumatisierter Geflüchteter – unter anderem solcher mit Foltererfahrung – im Kontakt mit der Behörde besser vertreten werden können. Wir haben Vorschläge entwickelt, die in die strategische Weiterentwicklung und Prozessoptimierung der Zuwanderungsbehörden in Schleswig-Holstein aufgenommen werden sollten.
Mitwirkende:
- Chris Reinert, Leiter des Stadtamtes, Landeshauptstadt Kiel
- Dr. Silja Knolle-Veentjer und Monika Dittmann-Weihs, ZIP - Zentrum für integrative Psychiatrie
- Axel Meixner, Flüchtlingsrat Schleswig-holstein e.V.
- Musik: Saad Alsaeijed
Moderation: Anton Mikoleit
Die Fachtagung im Landeshaus richtete sich insbesondere an Fachleute und Ehrenamtliche in der Begleitung und Versorgung von Folteropfern und traumatisierten Geflüchteten in Schleswig-Holstein, an Führungskräfte und Mitarbeiter*innen in den Behörden, aber auch an alle weiteren Interessierten.
Veranstaltende:
- Zuwanderungsbeauftragten des Landes Schleswig-Holstein
- Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V. mit AMIF-Projekt Landesweite Flüchtlingshilfe
- Paritätischer Wohlfahrtverband in Schleswig-Holstein
Gefördert wurde die Tagung von der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein e.V..
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