Zum 10. Januar 2020 ruft der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel gemeinsam mit einem Bündnis weiterer Organisationen anlässlich einer Veranstaltung der Burschenschaft Alemannia Königsberg auf zu einer Demonstration für sichere Fluchtwege, die Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer und gegen flüchtlingsfeindlichen Rassismus.
Die Kieler Demonstration wendet sich sowohl gegen die Kriminalisierung ziviler Seenotrettung durch EU-Mitgliedsstaaten und die Beschlagnahme von zivilen Rettungsschiffen. Ebenso richtet sich der Protest gegen die flüchtlingsfeindliche Propaganda rechter und rassistischer Interessengruppen hierzulande und deren Versuche, die Rettung in Seenot geratener Geflüchteter auf hoher See und die Motive der in Europa und Deutschland Schutz und Überleben Suchenden zu diskreditieren.
„Schon über die nicht endenden Gründe, aus dem Gefängnisstaat Türkei, aus den von fortgesetzter Kriegsgewalt ruinierten Staaten Irak und Syrien oder aus den Folterlagern libyscher Milizen flüchten zu müssen, kann es keinen seriösen Zweifel geben“, ist Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, überzeugt. „Völlig abwegig aber ist es, wenn europäische Regierungen im Chor mit flüchtlingsfeindlichen Rassisten Rechtsradikalen die Legitimität der Rettung in Seenot geratener Geflüchteter in Frage stellen“, kritisiert Link.
Menschen, die Leben retten sind immer im Recht!
„Wir stellen uns entschieden gegen die Diffamierung der Seenotretter*innen! Menschenleben retten ist, war und wird nie ein Verbrechen sein! Wir fordern sichere Fluchtwege, die Freilassung ALLER zivilen Seenotrettungsschiffe und die Entkriminalisierung der Seenotretter*innen - sofort!“, heißt es im Aufruf des Bündnisses.
Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V. unterstützt das Anliegen des Protests und ruft zur Teilnahme an der Demonstration am 10. Januar auf:
Auftaktkundgebung 17°° Uhr auf dem Platz der Kieler Matrosen (Hbf Kiel); Abschluss 18.30 Uhr vor dem Haus der Burschenschaft Alemannia Königsberg, Kiellinie 92.
gez. Martin Link