Als Teil des bundesweiten Netzwerks Seebrücke. Schaft sichere Häfen demonstrieren am Freitagnachmittag flüchtlingssolidarische Vereine, Gewerkschaften, politische Parteien, die Kirche, Wohlfahrtsverbände und der Landesbeauftragte für Zuwanderungsfragen in der Innenstadt in Kiel mit der Forderung: SEEBRÜCKE STATT SEEHOFER!
<link file:5077 file>Die Demonstration beginnt um 17 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Kiel.
Seit Wochen wird die öffentliche Diskussion in ganz Europa durch Schreckensnachrichten von Seenotrettungseinsätzen im Mittelmeer und die unmenschliche Rhetorik selbsternannter Migrationsverhinderungsexpert*innen bestimmt. Der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer, sein italienischer Kollege Matteo Salvini und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz tragen, mit Blick auf den rechten Rand in ihren Ländern, Machtkämpfe auf dem Rücken der Menschen in Seenot aus. Doch täglich befinden sich Menschen auf dem Mittelmeer in akuter Lebensgefahr, sie können nicht darauf warten, dass in Bayern gewählt wird oder sich Europa auf eine gemeinsame Flüchtlingspolitik einigt. 1.408 Personen verloren alleine in diesem Jahr ihr Leben bei dem verzweifelten Versuch, auf diesem Weg nach Europa zu gelangen.
„Menschen verrecken entlang der kompletten Fluchtwege tausendfach in der Wüste oder finden hundertfach in seeuntauglichen Seelenverkäufern den Tod. Statt Leben zu retten, diskutiert man in Berlin und Brüssel, wie die Außengrenzen schneller zu schließen sind“, empört sich Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein. Die politisch Verantwortlichen müssen sich fragen lassen, was ihnen ein Menschenleben wert ist.
Die Demonstration soldarisiert sich mit Schutzsuchenden und mit zivilen Seenotretter*innen, die in letzter Zeit zunehmend öffentlich diffamiert, verunglimpft und als vermeintliche Schleuser und Piraten kriminalisiert wurden. Diese mutigen, in der Regel ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen stellen sich der unfassbaren humanitären Katastrophe, vor der die EU die Augen verschließt. Die europäischen Werte, Menschenrechte, Humanität und Solidarität spiele offenbar in der Realpolitik keine Rolle mehr.
Deshalb fordern die zur Demonstration in Kiel aufrufenden Organisationen: Sichere und legale Fluchtwege, die Entkriminalisierung der Seenotrettung, eine zivile europäische Seenotrettung sowie eine menschenwürdige Aufnahme und Schutz für Flüchtlinge in einem solidarischen Europa!
Zahlreiche Demonstrationen unter dem Schirm der „Seebrücke“ machen deutlich, dass die menschenverachtende Unkultur nicht Konsens ist. In ganz Deutschland und auch in Kiel gehen Menschen auf die Straße, um klarzumachen, dass die Seehofers dieser Welt nicht in ihrem Namen sprechen.
Folgende Organisationen rufen zur Demonstration auf:
- borderline europe
- Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein
- Der Kreisverband Kiel von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
- Der Paritätische Schleswig-Holstein
- Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel
- DGB Kern
- Die Linke. Schleswig-Holstein
- dielinke.SDS an der CAU
- Flüchtlingsforum Lübeck
- Flüchtlingshilfe Flensburg
- Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
- Grüne Jugend Kiel
- IG Metall Kiel Neumünster
- Juso-Hochschulgruppe Kiel
- Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen
- Linksjugend[’solid] Schleswig-Holstein
- Refugee Law Clinic Kiel
- SPD Kreisverband Kiel
- ZBBS
Mehr Informationen zur Initiative Seebrücke unter: <link https: seebruecke.org wp external link in new>
gez. Simone Ludewig, <link>public@frsh.de, T.: 0431 55685360