25. September 2019, 18:00 Uhr, VHS Meldorf / Ditmarsia, Süderstraße 16, 25704 Meldorf
Die Lage in Afghanistan eskaliert weiter: Nirgends gab es in 2018 mehr Kriegstote, die Arbeitslosigkeit ist weltweit die höchste, Hunderttausende waren allein in 2019 im Land zur Flucht gezwungen und Städte wie Kabul werden täglich von Anschlägen heimgesucht. Die Taliban haben jetzt schon so viel Macht, dass sie selbst in Kabul Steuern eintreiben können und vieles deutet daraufhin, dass sie bald auch offiziell die Macht übernehmen. Trotz dieser Erkenntnisse und der Proteste internationaler Menschenrechtsorganisationen hält die Bundesregierung Abschiebungen nach Afghanistan weiterhin für vertretbar.
Der Vortrag diskutiert die Argumente, die dabei vorgebracht werden, bietet Hintergründe zu den vielfältigen Sicherheitsrisiken, denen Rückkehrende nach Afghanistan ausgesetzt sind, und diskutiert die realistischen Überlebenschancen der Betroffenen. Eingeladen sind alle Interessierten, haupt- und ehrenamtlich Engagierten und politische Akteur*innen im Kreis Dithmarschen.
Friederike Stahlmann ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle (Saale), Gutachterin in Asylrechtsfällen zu Afghanistan bei britischen und deutschen Gerichten und forscht zu Verbleib abgeschobener Afghanen.
Susanne Müller ist Rechtsanwältin / Rechtsberaterin Diakonisches Werk Schleswig-Holstein
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Fachstelle Koordination Migration und Integration (Kreis Dithmarschen), dem Projekt Westküste Ahoi beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, der Migrationsberatung des Diakonischen Werkes Dithmarschen und der Flüchtlingsbeauftragten im Kirchenkreis Dithmarschen.
Mehr Information: Projekt Westküste Ahoi!, T. 0431-735 000, <link>westkueste.ahoi@frsh.de