Die unterzeichnenden Organisationen fordern anlässlich der Innenministerkonferenz am 9.-11. Dezember 2020 ein bundesweites Abschiebungsmoratorium. Während der COVID-19-Pandemie sind Abschiebungen nicht zu verantworten. Sie setzen das Leben der Abgeschobenen aufs Spiel. Auch das Begleitpersonal wird unnötig in Gefahr gebracht. Zahlreiche Herkunftsländer von Asylsuchenden haben marode Gesundheitssysteme und sind nicht in der Lage, an dem Virus Erkrankte zu versorgen. Auch Staaten mit einem relativ gut aufgestellten Gesundheitssystem kommen an ihre Kapazitätsgrenze. Die Zahl der Corona-Infizierten steigt weltweit dramatisch, ganz zu schweigen von der rasant steigenden Zahl der Toten. Dennoch werden Menschen in Länder abgeschoben, in denen sich die Pandemie katastrophal auswirken könnte oder es bereits tut. Das Risiko für ihre Gesundheit und körperliche Unversehrtheit ist immens.
Die Bundeskanzlerin hat eindringlich dazu aufgerufen, auf überflüssiges Reisen zu verzichten. Das muss auch für Abschiebungen in Staaten, wie zum Beispiel Afghanistan, aber auch Überstellungen im Rahmen der Dublin-III-Verordnung, wie zum Beispiel Italien, gelten. Insbesondere in den Wintermonaten ist in vielen der besonders von der Pandemie betroffenen Länder nicht mit einer schnellen Besserung zu rechnen. Die Unterzeichnenden verweisen auch auf die Reisehinweise des <link https: www.auswaertiges-amt.de de reiseundsicherheit>Auswärtigen Amtes. Abschiebungen sollten mindestens bis April 2021 ausgesetzt werden. Keine Abschiebungen aus oder in Risikogebiete während einer Pandemie!
Kontakt: Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V., T. 0431-55685640, <link>ml@frsh.de, <link http: www.frsh.de>www.frsh.de
Unterzeichnet haben:
- PRO ASYL
- AWO-Bundesverband e.V.
- Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF)
- Seebrücke - Schafft Sichere Häfen!
- Evangelische Jugend in Deutschland e. V.
- Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) gemeinnützige GmbH
- AK Asyl - Flüchtlingsrat RLP e.V.
- Bayerischer Flüchtlingsrat
- Flüchtlingsrat Brandenburg
- Flüchtlingsrat Bremen
- Flüchtlingsrat Niedersachsen
- Hessischer Flüchtlingsrat
- Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
- Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
- Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.
- Flüchtlingsrat Thüringen
- Sächsischer Flüchtlingsrat
- Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen
- Flüchtlingsrat Hamburg
- Flüchtlingsrat Berlin e.V.
- Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern
- Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
- Diakonie Hessen
- Diakonie Mitteldeutschland
- Evangelische Jugend in Bayern
- Evangelische Jugend im Rheinland
- Evangelische Jugend Hamburg
- Der Paritätische Hessen
- Paritätischer Landesverband Thüringen
- Der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein
- Paritätischer Landesverband Rheinland-Pfalz Saarland e.V.
- AWO NRW
- Arbeitsgemeinschaft der Ev. Jugend in NRW (AEJ-NRW)
- Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in Mecklenburg-Vorpommern (AEJ M-V)
- Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Rheinland-Pfalz (aej rlp)
- Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland
- Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern e. V.
- Landesjugendring Rheinland-Pfalz e. V.
- Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln
- weltweit - die Freiwilligengruppe von Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.
- Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.
- LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW
- Arbeitsausschuss Migration mAqom - Kirche und Zuflucht e.V.
- Zuflucht -Ökumenische Ausländerarbeit e.V.
- Evangelische Schüler*- und Schülerinnen*arbeit im Rheinland e.V. (ESR)
- GGUA Flüchtlingshilfe e.V.
- ARBEITSKREIS ASYL TRIBSEES