Zum Tag des Flüchtlings 2008 - der in diesem Jahr mit dem Deutschlandtag am 3. Oktober zusammenfällt - wurde in Kiel die schleswig-holsteinische Kampagne SAFE HAVEN - Flüchtlinge aufnehmen! - Sichere Zufluchtsorte schaffen! aus der Taufe gehoben.
Im Netzwerk SAFE HAVEN haben sich unter anderem der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, die Freien Wohlfahrtsverbände, der schleswig-holsteinische Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, die Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Kirche, die Kieler Bildungs- und Beratungsstelle für MigrantInnen (ZBBS), das Behandlungszentrum für Folteropfer Refugio, und zahlreiche interessierte Einzelpersonen zusammengetan.
Ziel des für weitere Interessierte offenen Netzwerkes ist eine Kampagne für die verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen aus Erstaufnahmeländern und ihre Neuansiedlung (Resettlement) in Schleswig-Holstein. SAFE HAVEN unterstützt dabei die vom UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) gegenüber der Bundesregierung erhobene Forderung nach einer verstärkten Bereitschaft zur humanitären Flüchtlingsaufnahme. Der Kieler Innenminister Lothar Hay hatte sich ebenfalls unlängst für ein größeres Engagement Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen.
Unter anderem vor dem Hintergrund zurückgehender Asylantragszahlen ist die Aufnahme von Flüchtlingen seit Anfang des Jahres - insbesondere mit Blick auf die Misere der irakischen Flüchtlinge in den Nachbarländern des Irak - in die politische Debatte geraten. Bundesweit setzen sich Kirchen, Verbände sowie Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen für ein bundesdeutsches Resettlement-Programm nicht nur für IrakerInnen ein. Ziel ist die jährliche Aufnahme von relevanten Kontingenten nach Maßgabe der Bedürftigkeit der Betroffenen. Regionale oder bundesländerweite Netzwerke von Nichtregierungsorganisationen transportieren die Forderung an die Öffentlichkeit.
Die Schleswig-Holsteiner Kampagne SAFE HAVEN fordert ein, dass eine verstärkte humanitäre Flüchtlingsaufnahme gleichzeitig auch einhergehen muss mit einer Liberalisierung der Flüchtlingsinnenpolitik gegenüber den schon im Lande aufhältigen Asylsuchenden. SAFE HAVEN hat sich vorgenommen, in Schleswig-Holstein insbesondere kommunale Resettlement-Initiativen zu begleiten und gegenüber Politik und Medien für die Idee einer großzügigen Flüchtlingsaufnahme zu werben.
Mehr Informationen über die Schleswig-Holsteinische Kampagne und Kontakt zum Netzwerk SAFE HAVEN gibt es beim <link http: www.frsh.de>Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
gez. Astrid Willer, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
Materialhinweis: Die Dokumentation eines Workshops zum Thema mit Beiträgen von Wulf Jöhnk (Landesflüchtlingsbeauftragter SH); Torsten Moritz (Chuches Commission for Migrants in Europe, Brüssel), Norbert Trosien (UNHCR, Berlin), Dirk Gärtner (Innenministerium SH), Andrea Kothen (PRO ASYL, Frankfurt/M.), Fanny Dethloff (Nordelbische Kirche, Hamburg) und Astrid Willer (Flüchtlingsrat SH) kann hier online gelesen oder heruntergeladen werden:
Dokumentation der Tagung "<link http: www.frsh.de safehaven safehaven_doku.pdf>Resettlement - Aufnahme von Flüchtlingen" vom 11.7.2008 in Rendsburg.
Mehr Informationen im Internet zum Thema "Resettlement - Neuansiedlung von Flüchtlingen" und hierzu bestehenden politischen Netzwerken: <link http: www.save-me-kampagne.de>Kampagne SAVE ME