Im Rahmen der Interkulturellen Woche werden auch 2019 mit zahlreichen Veranstaltungen in mehr als 500 Städten Zeichen für ein gelingendes Zusammenleben und Zusammenwachsen gesetzt. Das Landesnetzwerk Integration durch Qualifizierung Schleswig-Holstein (<link http: www.iq-netzwerk-sh.de>IQ Netzwerk Schleswig-Holstein) und seine <link https: www.iq-netzwerk-sh.de angebote teilhabe>Projekte zur Integrationsförderung am Arbeitsmarkt mahnen allerdings auch Wachsamkeit für Handlungsbedarfe an.
Gesellschaftliche Vielfalt und ein gelingendes Zusammenleben sind in Schleswig-Holstein längst Wirklichkeit und kein Wunschdenken mehr. Menschen aus über 150 Ländern leben zum Beispiel in der Hauptstadt Kiel. Ihre Kinder besuchen KiTas und gehen hier zur Schule. Sie studieren oder befinden sich in Ausbildung. Eine zunehmende Zahl trägt als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder Selbstständige zur gedeihlichen konjunkturellen Entwicklung bei. Diese Vielfalt der Herkünfte fördert nicht nur kulturellen Reichtum. Sie fordert von uns allen die Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen.
Doch der Diversität im Alltag stehen Vorurteile und strukturelle Ausgrenzung bei der gleichberechtigten Teilhabe aller häufig noch entgegen. „Was den Zugang aller zum Arbeitsmarkt betrifft, müssen wir auch an solchen fröhlichen Tagen kritisch auf die Strukturen in der Arbeitsverwaltung, in Betrieben und Personalabteilungen blicken“, mahnt Irmgard Poggemann, Projektreferentin beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V. im IQ Projekt „diffairenz“, das Angebote zur interkulturellen Kompetenzentwicklung anbietet. Sie stellt auch anlässlich der Interkulturellen Woche fest, dass das Bewusstsein für die Wirkung von Sprache und wechselseitigem Verhalten auf Möglichkeiten des interkulturellen Miteinanders weiter gestärkt werden muss.
Das Ziel gesellschaftlicher Vielfalt ist inzwischen mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz auch rechtlich festgeschrieben worden. „Deutschland besitzt nun ein Regelwerk für die Einwanderung“, erklärt Farzaneh Vagdy-Voß, Koordinatorin des IQ Netzwerks Schleswig-Holstein. Allerdings seien die Hürden beim Arbeitsmarktzugang insbesondere für Geflüchtete weiterhin recht hoch.
„Bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt darf die faire Beschäftigung nicht übersehen werden“, so Hanan Kadri, Projektleiterin beim Antidiskriminierungsverband Schleswig-Holstein (advsh) e. V. Migrantinnen und Migranten stünden nach wie vor unter einem besonderen Risiko, in prekäre Beschäftigung zu geraten. „Arbeitnehmende mit Migrationshintergrund werden auf dem Arbeitsmarkt oft als zweitklassig behandelt“, umschreibt Kadri mögliche Diskriminierungssituationen. Der Antidiskriminierungsverband fordert mehr Bereitschaft, die Vielfalt von Menschen – sei es hinsichtlich ihrer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität – als Stärke wahrzunehmen. Im IQ Projekt „Mit Recht gegen Diskriminierung!“ werden unter anderem Personalverantwortliche über Diskriminierungsrisiken, mögliche Gegenstrategien und Präventionspflichten informiert.
gez. Farzaneh Vagdy-Voß, Koordinatorin IQ Netzwerk Schleswig-Holstein<link>, fvv[at]frsh.de,Tel.: 0431 205 095 24.