Der Asylkompromiss der EU-Innen- und Justizminister:innen, wie er am 8.6.23 und vom Europäischen Rat in der Instrumentalisierungsrichtlinie am 23.6.23 beschlossen wurde, hebelt faire Asylverfahren an den EU-Außengrenzen aus und weicht die Kriterien für sichere Drittstaaten auf.
Nach den o.g. Beschlüssen werden künftig nur wenige Menschen das Recht und die Chance haben, in der Europäischen Union Asyl zu beantragen. Durch die Ausweitung des Sicheren Drittstaatsprinzips können sich Mitgliedsstaaten ihrer Schutzverpflichtung zukünftig entziehen.
Die EU darf ihre Schutzverantwortung nicht an Drittstaaten abgeben. Sie muss am Ziel von fairen und sorgfältigen Asylverfahren festhalten und insbesondere die Belange und Rechte von vulnerablen Gruppen wie z.B. Frauen und Familien mit zum großen Teil traumatisierten Kindern wahren.
Eine humanitäre und an den Prinzipien der Menschenrechte orientierte Asylpolitik ist eine tragende Säule der europäischen Leitlinien. Wird diese Säule demontiert, wird nicht nur die EU als Anwalt von Menschenrechten international ihr Gesicht verlieren, sondern werden auch massenweise Schutzsuchende der ausweglosen Illegalisierung ausgesetzt.
Mit dem was die Politik zulasten von Schutzsuchenden und Unterstützer:innen plant, wollen wir uns in einer vierteiligen digitalen Veranstaltungsreihe befassen.
Aktuelle Rechtslage auf der EU-Ebene und in der deutschen Asylgewährung
Mittwoch, 27.09.2023 (17:00 – 19:30 Uhr) – digital
Referent: Reinhard Pohl, Gesellschaft für politische Bildung - Kiel
Grußwort: umf-Vormundschaftsverein lifeline e.V.
Bundesdeutsche Geflüchtetenpolitik und nationale Strategien bei der Durchsetzung der GEAS
Donnerstag, 05.10.2023 (17:00 – 19:30 Uhr) – digital
Referent: Dr. Thomas Hohlfeld, Referent Bundestagsfraktion Die Linke, Berlin
Grußwort:Runder Tisch gegen Faschismus und Rassismus, Kiel
Was bedeuten die EU-Planungen und welche Konsequenzen haben sie für die Geflüchteten auf den Fluchtwegen, in Drittstaaten, an den EU-Grenzen und in den EU-Mitgliedstaaten
Donnerstag, 12.10.2023 (17:00 – 19:30 Uhr) – digital
Referentin: Wiebke Judith, PRO ASYL, Berlin
Grußwort: amnesty-Asyl-Gruppe, Kiel
Was hat das mit uns zu tun? Europäischer Asylkompromiss und Auswirkungen auf die Geflüchtetenarbeit und –politik in Schleswig-Holstein
Mittwoch, 01.11.2023 (17:00 – 19:30 Uhr) – digital
Referent*innen: u.a. Regine Nowack und Solveigh Deutschmann, Diakonie SH
Grußwort: Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
Veranstaltende: Die AG GEAS. Das sind: amnesty international Kiel • Diakonie Schleswig-Holstein • Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche • Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V. • Landeszuwanderungsbeauftragter SH • lifeline-Vormundschaftsverein e.V. • Projekt Afghanistan • Runder Tisch gegen Faschismus und Rassismus Kiel • Omas gegen rechts Kiel • Seebrücken • ZBBS e.V.
Kontakt zur AG GEAS:
- AMIF-Projekt Landesweite Flüchtlingshilfe beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V., Tel. 0431-735 000, public[at]frsh.de.
Download:Veranstaltungsflyer