Die tödlichen Konsequenzen der europäischen Grenzsicherungs-, Migrations- und Asylpolitik haben nicht nur im Zuge der Seebrückenbewegung in diesem Jahr viele in Deutschland und Europa bewegt. Die öffentlichen Diskussionen in ganz Europa wurden von Schreckensnachrichten von Seenotrettungseinsätzen im Mittelmeer und der unmenschlichen Rhetorik selbsternannter Migrationsverhinderungsexpert*innen bestimmt.
Bundesinnenminister Horst Seehofer, sein italienischer Kollege Matteo Salvini und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz tragen, offenbar mit Blick auf den rechten Rand in ihren Ländern, Machtkämpfe auf dem Rücken der Schutzsuchenden aus. Doch täglich befinden sich Menschen auf dem Mittelmeer und Abgeschobene in Kriegs- und Krisenländern in Lebensgefahr und Schutzsuchende in europäischen Internierungslagern in Haft.
Das Projekt „<link http: www.unitedagainstracism.org>UNITED for Intercultural Action -European Network against nationalism, racism, fascism and in support of migrants and refugees“ hat seit 1993 34.361 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Versuch in die Festung Europas zu gelangen bzw. als Resultat der europäischen Migrationspolitik dokumentiert.
Gemeinsam wollen wir uns am 70. Tag der Menschenrechte Zeit nehmen, inne zu halten und gemeinsam die „Liste dokumentierter Tode von Flüchtlingen und Migrant*innen aufgrund der restriktiven Politik der ‚Festung Europa‘“ zu verlesen, um den einzelnen Opfern zu gedenken. Bürger*innen sind eingeladen sich an der Mahnwache durch Niederlegen von Blumen, Aufstellen von Kerzen und Verlesen der Namen zu beteiligen.
Die Liste ist in diesem Jahr in deutscher Übersetzung im Hirnkost-Verlag in dem Buch „Todesursache: Flucht – Eine unvollständige Liste“ erschienen. Am 10. Dezember 2018 hat der Verlag in diesem Zusammenhang zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen.
Der Gedenkmarathon in Kiel ist eine gemeinsame Aktion des Flüchtlingsrats Schleswig-Holstein e. V., der Seebrücke Kiel, der Amnesty International Hochschulgruppe Kiel, die ZBBS e. V. und des Vormundschaftsvereins lifeline e. V.
gez. Simone Ludewig, public(at)frsh.de, T. 0431-55685360, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V.