Besonders stark betroffen sind Menschen ohne berufliche Ausbildung sowie Menschen, die sich in Leiharbeit oder sonstigen prekären Beschäftigungsverhältnissen befinden. Das sind zu einem großen Teil Menschen mit Migrationshintergrund, die ohnehin auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt und diskriminiert sind. Unter ihnen ist die Arbeitslosenrate überproportional hoch, gleichzeitig sind sie überdurchschnittlich häufig nur geringfügig und im Niedriglohnsektor beschäftigt. Dies hängt auch zusammen mit der Nichtanerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen, mit mangelnder Berücksichtigung ihrer Potenziale sowie schwer zugänglichen Aus- und Weiterbildungsangeboten. Gegen diese strukturelle Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund beim Zugang zum Arbeitsmarkt müssen wir gemeinsam kämpfen!
Asylsuchende und Flüchtlinge mit einer Duldung werden zusätzlich durch Arbeitsverbote, nachrangigen Arbeitsmarktzugang und Residenzpflicht daran gehindert, eine Arbeit aufzunehmen. So erhielten nur 60 (sic!) der gut 3.600 Asylsuchenden und Geduldeten in Schleswig-Holstein im Jahr 2009 eine Arbeitserlaubnis. Fördermöglichkeiten wie Integrationskurse oder Fördermaßnahmen zur Arbeitsmarktintegration bleiben ihnen bisher verschlossen.
Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein fordert diskriminierungsfreien und gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge und MigrantInnen auch für Asylsuchende sowie Geduldete.
Ein grundlegendes Umdenken in der Gesellschaft ist nötig. Dazu gehört auch:Gleiche Chancen für alle!
gez. Hidir Cosgun
Projekt access, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.