Über 100 TeilnehmerInnen aus 12 Ländern haben sich am Wochenende in Kiel zur Baltic Sea Conference on Migration Issues getroffen. Themen waren unter anderem die für Flüchtlinge bestehenden Zugangshürden des Dublin-Systems, der Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die Asylanerkennung religiöser Verfolgung und die Abschiebehaft.
Organisiert wurde die Konferenz unter anderem von der Ev.-Luth. Landeskirche in Norddeutschland, dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, den Flüchtlingsorganisationen Borderline Europe und Pro Asyl und dem Landeszuwanderungsbeauftragten Schleswig-Holsteins.
Zur Eröffnung dieser Expertenkonferenz der Flüchtlingsorganisationen aus dem gesamten Ostseeraum erklärte Justizministerin Anke Spoorendonk, die Themen der Tagung seien für die politisch Verantwortlichen unbequem. Mit einer Politik des Abschottens, Abschiebens, Strafens oder Sanktionierens komme aber niemand in Europa auf Dauer zu tragbaren Lösungen. Europa sei ein "Friedensprojekt", und der Erhalt eines friedlichen, toleranten Zusammenlebens in kultureller Vielfalt ist zentral.
Oberkirchenrat der Nordkirche Andreas Flade übermittelte die Grüße von Bischof Gerhard Ulrich. Das Thema Einwanderung werde in Europa noch oft unterschätzt. Mit Blick auf die bisweilen auch innerhalb Europas bestehende Not erklärte Flade, Fluchtmigration sei mitnichten nur ein Phänomen südlicher Länder, sondern ebenso ein zentral europäisches.
Die TeilnehmerInnen der Konferenz verabschiedeten zum Abschluss eine gemeinsame Resolution, die von der EU und den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten das Ende der militärischen Abschottung gegen Flüchtlinge an den europäischen Außengrenzen und die Beseitigung rechtlicher und administrativer Asylzugangshürden einfordert.
Die Konferenz ist der Auftakt für die Weiterarbeit des Baltic Sea Network on Migration Issues, in dessen Rahmen die im Ostseeraum in der Flüchtlingssolidarität engagierten Flüchtlingsorganisationen, Institutionen und Fachleute die Einzelfallhilfen, den Austausch untereinander und die Öffentlichkeitsarbeit künftig miteinander eng vernetzen werden.
gez. Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Evgl.-Luth. Landeskirche in Norddeutschland, T. 040-36900262, <link>fanny.dethloff@oemf.nordkirche.de
gez. Andrea Dallek, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V., <link>bsc2014@frsh.de
Mehr Informationen: <link http: www.baltic-sea-network.net>www.baltic-sea-network.net
Downloads: <link file:1438 download herunterladen der datei>Presseerklärung und <link file:1439 download herunterladen der datei>Konferenzresolution in deutscher Sprache (and <link file:1440 download herunterladen der datei>english version) als pdf-Datei.