Wenn es sie nicht selbst betrifft, gewöhnt sich die Weltöffentlichkeit schnell an jedes Elend. Syrien, dieses geschichtsmächtige und traumhaft schöne Land, versinkt zurzeit im Chaos, das im Grunde mit einem Kinderstreich im Umfeld des Arabischen Frühlings seinen Anfang nahm, in einen entsetzlichen Brügerkrieg mündete, in dessen Wirren sich der sich selbst so nennende IS einnistete. Wie sieht es in diesem Land aus? Filme gibt es kaum. Einer der wenigen macht zurzeit auf internationalen Festivals die Runde – das Kino in der Pumpe hat für eine Vorstellung die Aufführungsgenehmigung.
Der syrische Regisseur Ossama Mohammed lebte im Exil in Paris, als ihn 2011 die Nachricht der jungen kurdischen Aktivistin Simav erreichte. Über Facebook fragte Simav Ossama, was er filmen würde, wenn er zur Zeit in Syriens Westen, in Homs wäre. Diese Frage wurde Auslöser für eine bemerkenswerte künstlerische Zusammenarbeit, deren Produkt heute als Meisterwerk gefeiert wird. Ossama sucht aus YouTube-Videos Szenen heraus, die Verhaftung, Entführung, Folter, die menschenunwürdige Behandlungen, zusammengefasst: für uns unvorstellbare Zustände. Parallel hält Simav mit ihrer Kamera eben solche Situationen in Syrien vor Ort fest. Beides zusammen ergibt eine Perspektive, die aus dem Land heraus berichtet und nicht mit einem Blick von außen.
Das Material ist schockierend, keine Frage; aber es ist aus eben diesem Grund wichtig – und wirkt. Was wir sehen, sind nicht nur die Bilder, sondern die Umstände und der Prozess selbst.
Zu Fragen zur aktuellen Situation syrischer Flüchtlinge in Schleswig-Holstein steht Martin Link vom <link http: www.frsh.de>Flüchtlingsrat SH im Anschluss an den Film zur Verfügung.
www.diepumpe.de/veranstaltungen/silvered-water-syria-self-portrait/