Es gehört zu den Grundüberzeugungen der Flüchtlingshilfe in Deutschland, die Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes zu fordern. Das Gesetz, das eine Einschränkung von Sozial- und Gesundheitsleistungen für Asylbewerber:innen erlaubt, hat schikanöse und ausgrenzende Züge. Zur Steuerung von Migrationsbewegungen ist es offenbar weder rechtlich noch praktisch geeignet. Nach mehreren vorangegangenen Änderungen seines Bezugszeitraumes ist die Dauer, in der Asylbewerber:innen die eingeschränkten Leistungen nach dem AsylbLG erhalten, im Rahmen des Rückführungspaketes nun von 18 auf 36 Monate verdoppelt worden. Das bedeutet auch, dass viele körperliche und psychische Erkrankungen noch länger als bisher unbehandelt bleiben müssen.
Auf unserer Tagung betrachten wir einige der Auswirkungen der reduzierten Versorgung auf für die betroffenen Individuen und das Gesundheitssystem und kommen in den Austausch über Unterstützungsmöglichkeiten und gemeinsame Strategien.
Freitag, 28. Juni 2024
10 bis 15 Uhr
Tagungsort: Konferenzsaal des Landeshauses, Düsternbrooker Weg 70, Kiel
Programm:
10:00 Uhr
- Musik vom Haus der Kulturen IKB e. V. in Lübeck
- Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung - Doris Kratz-Hinrichsen, Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen Schleswig-Holstein
- Grußworte: Michael Saitner, PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein; Luise Amtsberg, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe
10:45 Uhr
- Vortrag: Wie wirkt sich das Asylbewerberleistungsgesetz auf die psychische Gesundheit und das Gesundheitssystem aus? - Dipl.-Psych. Jenny Baron, Referentin für Grundsatzfragen & Advocacy der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer – BAfF e.V.
11:45 Uhr Pause mit Mittagsimbiss
12:15 Uhr
- Musik vom Haus der Kulturen IKB e. V. in Lübeck
- Perspektiven auf Schleswig-Holstein
Vorstellung der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein - Dr. Jasmin Azazmah, Vorstandsvorsitzende der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein - Vortrag: Psychische Gesundheit Geflüchteter in Gemeinschaftsunterkünften am Beispiel Lübeck - Dr. Daniel Alvarez-Fischer, Institut für Neurogenetik der Universität zu Lübeck
- Vortrag: Psychosoziale Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten im Kontext von exkludierendem Aufnahmeregime - Dorothee Paulsen, lifeline – Vormundschaftsverein im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
13:30 Uhr
- Musik vom Haus der Kulturen IKB e. V. in Lübeck
- Dialog, Austausch, Verabredungen
14:30 Uhr Musik vom Haus der Kulturen IKB e. V. in Lübeck
Moderation: Doris Kratz-Hinrichsen
Downloads:
Kontakt & Information: Tel.: 0431/988 -1275, jasmin.azazmah[at]landtag.ltsh.de
Veranstaltende: Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V./AMIF-Projekt Landesweite Flüchtlingshilfe, PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein (paritaet-sh.org), der Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen Schleswig-Holstein (landtag.ltsh.de/beauftragte/fb) und lifeline e. V. (lifeline-frsh.de). Sie wird gefördert von der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein (refugio-sh.de)