10. Oktober 2016 von 17:30 bis 20:30 Uhr
im Legienhof Kiel, Legienstraße 22, 24103 Kiel
Nicht nur Migrantinnen und Migranten aus EU-Staaten, sondern auch Flüchtlinge und andere Zugewanderte aus Drittstaaten sehen sich auf dem hiesigen Arbeitsmarkt hohen Ausbeutungsrisiken gegenüber. Sie stehen unter besonderem Druck, wenn beispielsweise ihr Bleiberecht in Deutschland von einem Arbeitsplatz abhängt, wenn sie Angehörige im In- oder Ausland versorgen müssen oder ihnen der Zugang zu Sozialleistungen bei Arbeitslosigkeit versperrt ist. Auch rassistische Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt spielen dabei eine wichtige Rolle. Aus diesen und anderen Gründen lassen sich Menschen auf besonders prekäre, ausbeuterische oder illegale Arbeitsbedingungen ein. Wenige Betroffene setzen sich zur Wehr, weil diese Bedingungen im Vergleich zu allen denkbaren Alternativen oft aus ihrer Sicht das kleinere Übel sind. Häufig sind die Betroffenen auch nicht über ihre Rechte und entsprechende Unterstützungsstrukturen informiert.
Die Veranstaltung möchte auf die Relevanz dieses Themas aufmerksam machen. Sie thematisiert die besonderen Ausbeutungsrisiken für Zugewanderte, stellt einige Fallbeispiele vor und informiert über eine neue Beratungsstelle in Schleswig-Holstein, die sich diesem Thema widmet. Sie bietet Gelegenheit zur Diskussion arbeitsmarkt- und migrationspolitischer Handlungsbedarfe in diesem Zusammenhang.
Es gibt Beiträge folgender Referent_innen:
Ida Mikołajczak und Helga Zichner, Beraterinnen im DGB-Projekt "Faire Mobilität - Arbeitnehmerfreizügigkeit sozial, gerecht und aktiv", Beratungsstelle für Beschäftigte aus Mittel- und Osteuropa in Kiel
Birgitta Wodke, wissenschaftliche Mitarbeiterin Arbeit und Leben e. V., Landesarbeitsgemeinschaft Berlin DGB/VHS, Fachbereich Migration und Gute Arbeit
Jerzy Bohdanowicz, Mitarbeiter der Beratungsstelle Arbeitnehmerfreizügigkeit, Arbeit und Leben DGB/VHS Hamburg e. V.
Es handelt sich um eine Veranstaltung des Projekts „diffairenz: Schulungen zur interkulturelle Öffnung und Antidiskriminierung“ im Netzwerk IQ Schleswig-Holstein. Träger des Projekts ist der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V.
Informationen erhalten Sie bei: interkultur@frsh.de