Zur Tagung “Fachkraft Flüchtling?” hatten am 4. März die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, der Zuwanderungsbeauftragte des Landtages und das Netzwerk Land in Sicht! - Arbeit für Flüchtlinge in Holstein Mitarbeitende der Migrationsfachdienste sowie von ARGEn und Arbeitsagenturen in das Kieler Landeshaus eingeladen. Ziel war der fachliche Austausch über Bedarfe und Möglichkeiten der Arbeitsmarktintegration von MigrantInnen und insbesondere von Flüchtlingen. Die Gruppe der Flüchtlinge hat aufgrund rechtlicher Bestimmungen besondere Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Qualifizierung zu überwinden, so die Erfahrungen des vom Paritätischen Schleswig-Holstein und dem Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein koordinierten Netzwerkes Land in Sicht!, das Flüchtlinge bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt. “Der Preis dieser faktischen Nicht-Integration ist hoch, denn auch Asylsuchende und geduldete Flüchtlinge bleiben in der Regel langjährig in Deutschland.” betonte Johanna Boettcher, Koordinatorin des Netzwerkes Land in Sicht!, “Ihr Ausschluss von Integrationsangeboten führt zu erheblichen gesellschaftlichen Folgekosten.” Rund 80 TeilnehmerInnen diskutierten den gezielten Einsatz und den Ausbau von Arbeitsförderungsinstrumenten für die Zielgruppe sowie Perspektiven interkultureller Öffnung der Arbeitsmarktakteure. Die geladenen ExpertInnen bestärkten die TeilnehmerInnen in ihrem Anliegen, den Blick weg von den Hemmnissen auf die Potenziale von Flüchtlingen und anderen MigrantInnen zu richten. Dies sei dringend erforderlich, hob auch Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur Arbeit in Kiel, hervor: ”Die Arbeitslosenquote von Migrantinnen und Migranten ist nach wie vor doppelt so hoch wie die der Einheimischen. Da die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter in den kommenden Jahrzehnten dramatisch sinken wird, müssen wir die hier liegenden Potentiale systematisch nutzen. Dazu gehört auch das Thema Anerkennung ausländischer Schul-, Berufs- und Studienabschlüsse. Wir verspielen Wachstums- und Wohlstandschancen, wenn wir die Fähigkeiten und Qualifikationen von Migrantinnen und Migranten ignorieren.” Der Vertreter des Zuwanderungsbeauftragten des Landtages, Torsten Döhring, begrüßte die Tagung als weiteren Schritt zu mehr Transparenz und Kooperation angesichts der komplizierten Rechtslage im Ausländerrecht sowie im Sozialrecht. Er appellierte an die Landesregierung, ihre im Koalitionsvertrag erklärte Absicht umzusetzen, Flüchtlingen den Zugang zu Integrationsmaßnahmen von Anfang an zu ermöglichen. Die VeranstalterInnen sehen sich mit der gelungenen Tagungskooperation auf dem richtigen Weg und betonen die Notwendigkeit und die guten Vorraussetzungen zur verstärkten Zusammenarbeit von Migrationsfachdiensten und Arbeitsvermittlung in Schleswig-Holstein. Dazu bedürfe es jedoch auch weiterer flankierender Maßnahmen im Rahmen der Arbeitmarkt- wie der Migrationspolitik. gez. Johanna Boettcher, für die veranstaltenden Organisationen Kontakt: Netzwerk Land in Sicht! - Arbeit für Flüchtlinge in Holstein c/o FLÜCHTLINGSRAT SCHLESWIG-HOLSTEIN e.V., Oldenburger Str. 25, 24143 Kiel Tel.: 0431-2393924, <link mail ein fenster zum versenden der> ![]() ![]() Die <link file:301 download herunterladen der datei> ![]() |