Seit Bundestag und Bundesrat die Länder des Balkans (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien) zu «sicheren Herkunftsstaaten» erklärt haben, werden
Asylbewerber*innen aus diesen Ländern, viele von ihnen Roma, als Antragsteller*innen zweiter Klasse behandelt. Ihre Anträge werden zu fast 100 Prozent abgelehnt, sie werden in speziellen Lagern untergebracht, mit verschärfter Residenzpflicht und Beschäftigungsverbot. Die Zahl der Abschiebungen und der sogenannten „freiwilligen Ausreisen“ ist rasant angestiegen.
Gleichzeitig hat diese Regelung dramatische Folgen für mehrere Tausend Roma, die infolge des Kosovokonflikts 1999 nach Deutschland geflohen sind und seitdem als «Geduldete» in Deutschland leben. Auch ihnen droht die Abschiebung in eine Lebensrealität, die von massiver Ausgrenzung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen geprägt ist. Nicht ohne Grund versuchen viele Roma dieser Marginalisierung durch Migration zu entkommen.
Tamara Baković-Jadžić (Forum Roma Srbije/Levi Samit Srbije, Medienportal Mašina) wird auf serbisch-kroatisch über die Lebensrealität von Roma in Südosteuropa, insbesondere Serbien, sowie über die schwerwiegenden Folgen dieser Asylrechtsänderung berichten.
Es wird ins deutsche übersetzt.
Zumreta Sejdovic (Roma-Aktivistin aus Hamburg) beleuchtet auf romani die aktuelle Situation der Roma in Deutschland. Es wird ins deutsche übersetzt.
Andrea Dallek (Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein) referiert über die Abschiebungen aus Schleswig-Holstein.
Eine gemeinsame Veranstaltung von ZBBS e.V., Projekt Dezentrale Flüchtlingshilfe / Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V., nara Kiel, Roma Support Kiel und Rosa-Luxemburg-Stiftung SH/werkstatt utopie und gedächtis e.V.