Gewalt, Epedemien und Hunger in der Demokratischen Republik Kongo:
Bleiberechtsbündnis fordert Abschiebestopp und Bleiberecht für Husumer Familie Makitu
Anlässlich der jüngsten Verlegung weiterer Einheiten der Deutschen Bundeswehr in die Demokratische
Republik Kongo appelliert das Bündnis Bleiberecht Schleswig-Holstein an die Landesregierung, der
Husumer Familie Makitu ein Bleiberecht zuzugestehen.
Die Familie gehört zu der Gruppe langjährig geduldeter Flüchtlinge, für die das Bündnis im Rahmen der
Kampagne “Hiergeblieben!” schon mehrfach gegenüber Land und Bund eine gesetzliche
Bleiberechtsregelung eingefordert hat (www.hiergeblieben.info).
Kisita Makitu kam vor 10 Jahren als Kriegsflüchtling aus der Demokratischen Republik Kongo nach
Deutschland und lebt in Husum. Seine Ehefrau Antoinette kam vor sieben Jahren, ihre Familie war bei
einem Massaker ermordet worden. Der gemeinsame Sohn Jeremy (3) wurde in Husum geboren und
besucht dort den Kindergarten. Herr Makitu hat 7 Jahre auf Sylt gearbeitet - bis ihm von Amts wegen
die Arbeitserlaubnis entzogen wurde. Die Familie ist in Husum gut integriert und soll dennoch in ihr
zentralafrikanisches Herkunftsland abgeschoben werden. (Mehr Information zur Situation der Familie
Makitu im Internet: www.makitu.de)
Vor dem, was Familie Makitu in der D.R. Kongo droht, kann sie auch kein Bundeswehrkontingent
wirksam schützen:
4 Millionen Menschen sind während der zurückliegenden Jahre im Krieg ermordert worden. Doch nicht
nur die Zivilbevölkerung erleidet in vielen Landstrichen nach wie vor die willkürliche Gewalt
marodierender Milizen, auch viele Hilfsorganisationen haben sich deswegen zurückgezogen. 38.000
Menschen sterben monatlich an Gewalt und Elend. 3,5 Millionen Binnenflüchtlinge sind völlig
unterversorgt. 35.000 Kindersoldaten gelten unter den derzeitigen Bedingungen als kaum
resozialisierbar. Von 10.000 Einwohnern sterben allein ca. 3 Personen täglich an Malaria, Durchfall,
Masern oder anderen vermeidbaren Krankheiten. Des weiteren sind die Menschen von Colera, Pest
und der Ebolaseuche bedroht. 20% der Kinder sterben innerhalb der ersten 5 Jahren ihres kurzen
Lebens. 70% der Bevölkerung sind unterernährt und leiden extreme Armut, es gibt keine ausreichende
medizinische Versorgung. 80% “leben” von einem Tages-“Einkommen” von 0,30 US$.
Vor diesem Hintergrund fordert das Bündnis Bleiberecht Schleswig-Holstein
• ein Bleiberecht für Familie Makitu und
• einen Abschiebestopp für Personen aus der Demokratischen Republik Kongo.
gez. Martin Link, T. 0431-735 000, projekt@frsh.de
Zum Bündnis Bleiberecht Schleswig-Holstein gehören über 30 Organisationen, u.a. aus Kirche,
Gewerkschaften, Verbänden, Bildungsinstitutionen und Migrationsfachstellen. Die vollständige Liste und
weitere Informationen zur Arbeit des Bündnisses stehen im Internet: www.hiergeblieben.info