Aus Anlass des heutigen Weltkindertages fordert der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein die
Kieler Landesregierung auf, die Abschiebung von schulpflichtigen Kindern zu stoppen.
Immer wieder kommt es im Fall von langjährig geduldeten ausreisepflichtigen Familien bei
Abschiebungen zu besonderen Härten. Die betroffenen Kinder sind in vielen Fällen in Deutschland aufgewachsen,
nicht selten hier geboren. Auf eine ausländerrechtlich bedingte Rückkehr in die Heimat ihrer Eltern
sind sie regelmäßig nicht vorbereitet. Sie sprechen kaum die Muttersprache.
Die Fortsetzung des Schulbesuchs ist aufgrund der schwierigen sozialen Situation der abgeschobenen
Familien faktisch nicht möglich.
Ein Schulabschluss in Deutschland würde die (Re)Integrationschancen der betroffenen Kinder
im Zielland der Abschiebung spürbar verbessern. Eine abgeschlossene Schulbildung wäre angesichts
einer bezogen auf humanitäre Härtefälle weiterhin defizitäre Aufenthaltsrechtslage aus
Sicht des Flüchtlingsrates eine angemessene Mindestausstattung für junge Menschen,
denen darüber hinaus weitgehend keine echte Rückkehrförderung eingeräumt wird.
Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein fordert im Bündnis mit über 30 Organisationen und
Institutionen im Bundesland eine großzügige Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete
(<link http: www.hiergeblieben.info>www.hiergeblieben.info).
Damit würden auch die bis dato regelmäßigen Dramen, die sich im Falle von Abschiebungen
von Kindern und Jugendlichen aus ausreisepflichtigen Flüchtlingsfamilien immer wieder abspielen, obsolet.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat bereits 1954 beschlossen, einen Weltkindertag einzurichten.
In Deutschland fällt dieser Tag jeweils auf den 20. September.
gez. Martin Link
Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.
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