Mit einer gemeinsamen Stellungnahme zur Job-Turbo Strategie für Geflüchtete der Bundesagentur für Arbeit hat sich das Fachgremium Geflüchtete Frauen und Mädchen Schleswig-Holstein am 21. August 2024 an die Landesregierung, an Abgeordnete des Bundes und des Landes, an Kommunal- und Arbeitsverwaltungen gewendet und auf die möglichen Konsequenzen für die Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen hingewiesen.
Die Job Turbo Strategie der Bundesagentur für Arbeit wird als Initiative, Geflüchtete erfolgreicher in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wird von den in der Unterstützung von geflüchteten Frauen in Schleswig-Holstein engagierten Organisationen begrüßt.
Gleichwohl weist das Fachgremium darauf hin, dass für geflüchtete Frauen mit Blick auf ihre Fluchtgeschichte, ihre Bildungsvita, die im Exil bestehenden sozialen Rahmenbedingungen und ihre Bleibeperspektiven besondere Voraussetzungen und Hürden bei der Arbeitsmarktintegration bestehen.
Für das Ziel einer nachhaltigen Arbeitsmarktintegration ist aus Sicht des Fachgremiums wichtig, geflüchteten Frauen einen guten Zugang zu Sprachförderung - zumal berufsbegleitenden berufssprachlichen Bildungsangeboten - zu schaffen, und dass die Vermittlungstätigkeit der Arbeitsverwaltungen nicht vorschnell und allein auf nicht qualifikationsadäquate Helfer*innen-Tätigkeiten abstellt. Letzteres führe die Betroffenen nicht nur in prekäre Beschäftigung, die - mindestens für Frauen mit Kindern - regelmäßig in die Situation der Aufstockung des Lebensunterhalts aus öffentlicher Hand führe. Das Fachgremium weist auch darauf hin, dass die Einkommensexistenz in prekärer Beschäftigung betroffenen geduldete Frauen auch außerstande stelle, aufenthaltsrechtliche Integrationsleistungen in einer Qualität zu generieren, die den Zuwanderungsbehörden für eine Aufenthaltsverfestigung ausreichend erscheint.
Die Stellungnahme mach Politik und zuständigen Verwaltungen Gesprächsangebote und Vorschläge zu einer verbesserten, die Bedarfslage von geflüchteten Frauen berücksichtigenden Umsetzung des Job Turbo.
Zur Stellungnahme kommen Sie hier.
Im Fachgremium Geflüchtete Frauen und Mädchen Schleswig-Holstein kooperieren der LandesFrauenRat, der Verbände AWO, Diakonie, DRK, Paritätischer, der Flüchtlingsrat, die Landesbeauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, die ZBBS, das Regionale Integrationsnetzwerk IQ, das KIK Netzwerk bei häuslicher Gewalt, die LAG Autonomer Frauenhäuser, die LAG der hauptamtlichen kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, die LAG Mädchen und junge Frauen in der Jugendhilfe, der Landesverband Frauenberatung und das Frauennetzwerk zur Arbeitssituation.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Alexandra Ehlers, Geschäftsführerin,
fachgremium[at]landesfrauenrat-s-h.de