Die politische Lage im Herkunftsland hat auch für Schutzsuchende in Deutschland und deren Pflicht zur Identitätsklärung und Passbeschaffung massive Konsequenzen.
So gibt es derzeit in Deutschland sowohl Konsulate der ehemaligen afghanischen Regierung als auch ein Konsulat, das mit den Taliban kooperiert. Während Deutschland Dokumente beider Entitäten anerkennt, akzeptieren die Taliban keine Dokumente mehr, die in den Konsulaten der alten Regierung ausgestellt oder verlängert wurden. Und auch für Syrer*innen, z.B. mit subsidiärem Schutzstatus, die bisher gezwungen waren, alle zwei Jahren einen sündhaft teuren syrischen Reisepass über die Botschaft in Berlin zu beantragen und damit das Regime vor dessen Schergen sie flüchteten, zu unterstützen, könnte sich nun im Zuge des Fall des Assad-Regimes einiges ändern.
Nach einem kurzen allgemeinen Input zu den gesetzlichen Grundlagen der Identitätsklärung und Passbeschaffung wird es in dieser Veranstaltung um länderspezifische Besonderheiten bei Identitätsklärung und Passbeschaffung gehen. Dabei werden diejenigen Asylherkunftsländer in den Blick genommen, deren Staatsbürger*innen regelmäßig besonderen Herausforderungen bei der Identitätsklärung und Passbeschaffung gegenüberstehen. Dabei handelt es sich insbesondere um Afghanistan, Eritrea, Syrien, Somalia und Iran. Im Anschluss an den Input wird es Raum für Fragen, Diskussionen sowie einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch geben.
Die Schulung wird im Rahmen des AMIF-Projekts „Identität und Respekt – Landesweite Flüchtlingshilfe Schleswig-Holstein e. V.“ angeboten und richtet sich an ehren- und hauptamtliche Multiplikator*innen, die in der Beratung und Unterstützung Geflüchteter aktiv sind.
30.01.2025. 15:30 – 17:00 Uhr – Online
- Anmeldung unter https://eveeno.com/372727552
- Referent: Simon Dippold, Projekt Identitätsklärung/Landesweite Flüchtlingshilfe beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, projekt[at]frsh.de
- Weitere Informationen: 0431/55685646
Veranstaltende:AMIF-Projekt Identitätsklärung/Landesweite Flüchtlingshilfe beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.