Am 13. Mai endet der dreimonatige schleswig-holsteinische Abschiebestopp nach Afghanistan, dessen zentrale Grundlage der Bericht des UNHCR von Dezember 2016 war. Seither häufen sich Schreckensmeldungen aus dem Land: Opferreiche Anschläge auch in laut BMI angeblich sicheren Gebieten gehen durch die Presse. Die UN-Afghanistanmission UNAMA meldete allein im ersten Quartal dieses Jahrs 2.181 zivile Opfer. 9,3 Millionen Menschen werden 2017 akut von humanitärer Hilfe abhängig sein. Bei der Innenministerkonferenz im Juni stehen Abschiebungen nach Afghanistan wieder auf der Tagesordnung.
Nach einem Input von Katja Ralfs vom Kieler Innenministerium zur künftigen Verwaltungspraxis in Schleswig-Holstein gibt Afghanistan-Expertin Friederike Stahlmann einen Überblick zur aktuellen politischen Lage und diskutiert Fluchtgründe sowie absehbare Rückkehrgefährdungen. Friederike Stahlmann ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale und erstellt unter anderem Gerichtsgutachten in Asylrechtsfällen zu Afghanistan.
Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Berater*innen aus Migrationsfachdiensten und anderen Unterstützungsstrukturen für Flüchtlinge, an Anwält*innen und Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörden und Jugendämter.
Programm:
- 10 Uhr Begrüßung durch Jürgen Ströh, Schulleiter und Geschäftsführer der RBZ Technik
- 10.15 Uhr Thematische Einführung durch Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V.
- 10.30 Uhr Katja Ralfs, Referatsleiterin im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten SH: Wie geht es weiter nach dem Abschiebestopp?
- 11.00 Uhr Friederike Stahlmann, Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung: Sichere Gebiete in Afghanistan? <link file:4397 download file>Friederike Stahlmanns Beiträge im Asylmagazin 3/17
- 12.30 Uhr Pause
- 13 Uhr Özlem Erdem-Wulff, Netzwerk „Mehr Land in Sicht! – Arbeit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein“: <link file:4512 download file>Bleiberecht durch Ausbildung? Arbeitsmarktintegration, 3+2-Regelung, Bleiberechtsregelungen
- 13.30 Uhr Diskussion
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Veranstaltende: Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V. ● Landeszuwanderungsbeauftragter SH ● RBZ Kiel
Anmeldungen werden erbeten an den Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, E-Mail: <link mail window for sending>office@frsh.de oder Tel. 0431-735 000. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.