Die Zahl der Flüchtlinge hat weltweit zugenommen. Welche Rolle spielt die Ungleichheit zwischen reichem Norden und verarmtem Süden? Die Forderung danach, Fluchtursachen zu bekämpfen, ist seit den verstärkten Fluchtbewegungen Richtung Europa einmal mehr in Mode gekommen. Auch bei der Politik ist inzwischen angekommen, dass neben Krieg und Verfolgung die Ursachen auch in der Armut und Perspektivlosigkeit vieler Länder dieser Welt gesucht werden müssen. Was die Rezepte anbelangt, tun sich die Industrienationen schwer und verschreiben immer wieder die gleichen Medikamente, nur unter anderem Etikett. Hinter heilsam klingenden Namen, wie den sogenannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) oder dem Marshallplan mit Afrika, verbergen sich Maßnahmen, die mit einer Partnerschaft nichts zu tun haben, sondern so schädlich sind, dass sie den betroffenen Ländern nur unter massivem Druck verschrieben werden können. Sie zwingen diese in die Rolle des Rohstofflieferanten, machen sie abhängig von subventionierten Billigimporten und verhindern eine eigne stabile landwirtschaftliche Versorgung und den Aufbau eigener Industrie. Gegenüber Menschenrechtsbrüchen, Landraub und Steuerflucht sind diese Maßnahmen blind oder fördern diese teils sogar.
In ihrem Vortrag wird Anne Jung von der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international am Beispiel afrikanischer Länder jene Handels- und Wirtschaftspolitik analysieren, die Fluchtursachen nicht nur nicht verhindert, sondern überhaupt erst hervorruft und damit unsere Lebensweise auf Kosten anderer Länder absichert.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es ausreichend Raum für Diskussion unter allen Teilnehmenden.
Donnerstag, den 30. August 2018 um 18:30 Uhr im Legienhof, Lichtsaal (Legienstr. 22)
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