Organisierte rassistische Gewalt in Chemnitz und anderenorts gibt hinreichend aktuelle Anlässe, um sich in der Öffentlichkeit gemeinsam und lautstark für Solidarität und gegen rechte Zusammenrottungen Gehör zu verschaffen.
Sieben Jahrzehnte nachdem der parlamentarische Rat mit den Worten „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ eine klare und unmissverständliche Haltung gegen die menschenverachtende Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 im Grundgesetz verewigt hat, müssen wir erleben, dass in unserem Land wieder Menschen angegriffen, gejagt, gehetzt und tödlich verletzt werden.
Die enormen gesellschaftlichen Herausforderungen, für die momentan anscheinend viele am rechten Rand nach Antworten suchen, können allerdings nicht mit selbstzerstörerischer Wut, Hass, Gewalt oder mit Attacken auf die Schwächeren gelöst werden.
Das in diesen Tagen einmal mehr eskalierende Problem von Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Geflüchteten und anderen – manchen Falls nur scheinbar - Nichtdeutschen steht in einer unheiligen Tradition rassistischer Vorfälle, denen seit über 25 Jahren in Ost und West Menschen mit Migrationshintergrund zum Opfer fallen. Hoyarswerder, Lübeck, Mölln, Solingen und die Tatorte des NSU sind nur einige Wegmarken hin zu den aktuellen rassistischen Gewalteskalationen in Chemnitz, Wismar und an anderen Orten.
Die Täter fühlen sich vom "Mauldreck" (<link https: www.frsh.de fileadmin schlepper schl_89-90 zaimoglu_der-wert-der-worte_redemanuskript.pdf>Feridun Zaimoglu) der sich inzwischen auch in den Parlamenten zusammenrottenden Rechtsextremisten beflügelt. „Die Wähler Letzterer bringen die Demokratie in Verruf, uns in Verlegenheit und vermeintlich ausländische Menschen in Gefahr“, empört sich Martin Link, Geschäftsführer beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V.
Aber auch in den sogenannten bürgerlichen Parteien bekommen Akteure von <link https: www.frsh.de aktuell presseerklaerungen presseerklaerung news demonstration-in-kiel-seebruecke-statt-seehofer>Berlin bis <link https: www.frsh.de aktuell presseerklaerungen presseerklaerung news hetzerische-debatte-macht-opfer-zu-taetern>Boostedt mit Ausfällen gegenüber Geflüchteten, mit der <link https: www.frsh.de fileadmin schlepper schl_89-90 schlepper_89-90_xxxii.pdf>Kriminalisierung ihrer Unterstützer*innen oder mit Plänen zur Abschottung, Internierung und <link https: www.frsh.de fileadmin schlepper schl_89-90 schlepper_89-90_xxi.pdf>Inhaftierung von Schutzsuchenden Oberwasser.
Die Verantwortung allein der Politik und Ordnungskräften zu überlassen läuft indes fehl. Niemand kann sich sicher fühlen. Auch nicht in Schleswig-Holstein, von wo regelmäßig rassistische Attacken und Angriffe gegen Betroffene berichtet werden. Die Mehrheitsgesellschaft ist deshalb in der Verantwortung, sich lautstark und gegen diesen Rassismus zu Gehör zu bringen. Nächste Gelegenheit dafür wird die <link file:5294 download file>gemeinsame Kundgebung des DGB am Montag, den 3.9., auf dem Kieler Rathausplatz sein.
„Unter dem Titel ‚Für Respekt und Menschenwürde! - Für Solidarität und Mitmenschlichkeit!‘ wollen wir gemeinsam Gesicht zeigen. Denn nur mit uns allen wird es ein gutes, freies und friedliches, ein geschütztes und angstfreies Miteinander geben“, erklärt hierzu Frank Hornschu, Regionsgeschäftsführer DGB KERN.
gez. Simone Ludewig, public(at)frsh.de, T.: 0431 55685360